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Page 257 - 287
Sprachlernstrategien bei Vorschulkindern am Beispiel des Französischen und des Deutschen als Fremdsprache
E-mail: mlmiculi@ffzg.hr
Filozofski fakultet u Zagrebu
Greenfield Community School, Dubai Investments Park, Dubai
3_2018_19.2_257_Miculinic_Sprachlernstrategien_bei_Vorschulkindern_am_Beispiel_des_Franz__sischen_und_des_Deutschen_als_Fremdsprache_FINAL.pdf [ 0.46 MB - German]
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Abstract: Der Artikel erforscht den bewussten Einsatz von Sprachlernstrategien im frühen Fremdsprachenerwerb. Zu diesem Zweck wurde eine Untersuchung mit 39 Kindern im Vorschulalter durchgeführt, die im Rahmen des frühen Fremdsprachenlernprogramms entweder Deutsch oder Französisch als Fremdsprache lernen. Als Instrument wurde eine Adaption des von J. Mihaljević Djigunović (2001) entwickelten Leitfadeninterviews eingesetzt. Es besteht aus sechs offenen Fragen, in denen die Testpersonen dazu angehalten werden, in kroatischer Sprache zu erklären, wie sie ihren Plüschtieren bestimmte Wörter und Wendungen auf Französisch oder Deutsch beibringen würden. Jedes Interview wurde digital aufgezeichnet und transkribiert. In den Abschriften wurden die genannten Sprachlernstrategien ausgezählt. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe der deskriptiven Statistik erfasst und bearbeitet. Dabei wurde die Gesamtzahl von 571 registrierten Strategien auf 25 grundliegende Sprachlernstrategien zurückgeführt. Die ermittelten Strategien wurden nach Häufigkeit und Art sortiert. Anhand einer quantitativen Analyse wurde die mit Abstand größte Häufigkeit der Gedächtnisstrategien (N=320) nachgewiesen. Demnach können sie als im Bewusstsein fest verankert und erworben angesehen werden, wodurch sich ihre explizite Vermittlung erübrigt. Affektive Strategien kamen hingegen äußerst selten vor (N=3), vermutlich weil Kinder im Vorschulalter diese entweder noch nicht brauchen oder noch nicht imstande sind, sie sich bewusst zu machen und zu beschreiben. Kognitive Strategien wurden ebenfalls in geringer Zahl verzeichnet, u.z. bei durchschnittlich weniger als einem Drittel der Befragten (N=12), ebenso wie die Sozialen Strategien, lediglich bei mehr als der Hälfte der Befragten (N=27). Formale Strategien wurden im Schnitt mehr als einmal beschrieben (N=44), Nicht-formale (N=66) mehr als anderthalb Mal und Analytische Strategien (N=102) durchschnittlich häufiger als zweieinhalb Mal. Die qualitative Analyse der genannten Sprachlernstrategien bestätigte die Annahme, dass Vorschulkinder durchaus über die Fähigkeit verfügen, den eigenen Sprachlernprozess zu planen, durchzuführen, zu reflektieren und einzuschätzen, und sie gab Aufschluss über die Art und Weise, wie Kinder dabei bewusst vorgehen. Die endgültige Liste der im frühen Fremdspracherwerb besonders häufig ermittelten Sprachlernstrategien könnte als empirisch nachgewiesene Grundlage für ihren Einsatz im frühen Fremdsprachenunterricht dienen.
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